Torlinientechnik bei der WM 2014

Torlinientechnik bei der WM 2014

Schiedsrichter konnten bisher nur mit dem Auge entscheiden ob der Ball über der Linie ging oder nicht. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 soll erstmals Technik aus Deutschland helfen. Das in Würselen bei Aachen entwickelte System namens GoalControl besteht aus sieben Kameras, die auf den Strafraum gerichtet sind und 500 Bilder pro Sekunde aufzeichnen. In einem Computer laufen diese Aufnahmen dann zusammen, wodurch die Position des Balles auf 5 Millimeter genau berechnet werden kann. Kommt es zu einem Tor, so wird dem Schiedsrichter dies auf seiner Armbanduhr gemeldet. Zum Einsatz kommt das System in allen 12 Stadien und sämtlichen Partien.

Bereits im vergangenen Jahr wurde die Technik beim Confed Cup erprobt und vom Fußball-Weltverband für tauglich befunden. Der Schiedsrichter Howard Webb war mit der Torlinientechnik ebenfalls zufrieden. „Das System von Goalcontrol ist zuverlässig. Wir haben großes Vertrauen in das System. Uns wird die Entscheidung nicht abgenommen, aber wir bekommen Gewissheit“.Bei den damaligen Spielen kam es noch zu keinem Fall, bei welchem das System notwendig gewesen wäre. Bei der WM 2014 im Spiel zwischen Frankreich und Honduras konnte die Technik jedoch erstmals eine zweifelhafte Tor-Situation aufklären und somit für eine korrekte Entscheidung sorgen. In der 48. Minute gab Karim Benzema einen Schuss auf das honduranische Tor ab, wodurch der Ball zunächst vom Pfosten und dann ein weiteres Mal vom Torwart abprallte. Dieser griff dann noch nach dem Ball und es war unklar, ob ein Tor gefallen war. GoalControl erkannte, dass der Ball nach dem Pfostenabraller noch nicht im Tor war, dann aber vom Schlussmann Noel Valladares weit genug abprallte, um den Ball hinter die Torlinie zu befördern.

Hiermit konnte das System erstmals eine breite Öffentlichkeit von seiner Funktion überzeugen. In Deutschland wird diese Technik bis dato nicht verwendet.